No alt text defined

Was sind die wichtigsten Schritte bei einem Arbeitsplatzwechsel?

Der Wechsel von einem Unternehmen zu einem anderen ist für die meisten Menschen eine einfache Formalität. Für Expats kann sich die Aufgabe als komplizierter erweisen, insbesondere im Hinblick auf die verschiedenen Regelungen, die den Arbeitsmarkt in der Schweiz regulieren.

1. Arbeitsuche

Die Suche nach einer neuen Arbeitsstelle kann langwierig und mühsam sein. Um Ihnen den Weg zu ebnen, sollten Sie Ihre Bewerbungsunterlagen sorgfältig vorbereiten und Ihre Unterlagen an das Stellenangebot anzupassen. Dazu gehört auch, dass Sie Ihre spezifischen Fähigkeiten für die Stelle, auf die Sie sich bewerben, hervorheben.

No alt text defined

Aktivierung Ihrer Suchanfragen

Es gibt zahlreiche Online-Plattformen, auf denen Sie Ihre Suche aktivieren können. Ob jobup.ch, indeed.ch oder jobs.ch, sie alle enthalten eine Vielzahl von Anzeigen für alle Regionen und Branchen.

Die sozialen Netzwerke werden von den Stellensuchenden immer mehr geschätzt, sei es LinkedIn oder Xing für die Region Deutschschweiz.

Die Schweiz ist ein atypischer Arbeitsmarkt mit einer Mischung aus vielen internationalen Organisationen und Unternehmen und einer Vielzahl von KMU (ca. 600'000 KMU mit fast 3'000'000 Beschäftigten1). Während der Einstellungsprozess bei grossen Unternehmen sehr formell und transparent sein kann, kann er bei KMU direkter sein und auf gegenseitigem Vertrauen beruhen. Es ist daher ratsam, ständig gute Beziehungen zu seinem Netzwerk zu pflegen, denn eine Gelegenheit kann in greifbarer Nähe sein ...

2. Kündigungsschreiben & Kündigungsfrist

Unabhängig von Ihrem Arbeitsvertrag (unbefristet oder befristet) enthält dieser normalerweise die Regeln für die Beendigung der Zusammenarbeit. Die Kündigung erfolgt in Form eines Kündigungsschreibens, das Sie Ihrem Vorgesetzten und der Personalabteilung vorlegen müssen.

Sobald Sie Ihr Schreiben eingereicht haben, müssen Sie noch während Ihrer Kündigungsfrist arbeiten, die je nach Ihrer Besoldungsgruppe und/oder Ihrem Dienstalter variiert. Diese Frist ist normalerweise in Ihrem Arbeitsvertrag festgelegt. Wenn dies nicht der Fall ist, müssen Sie sich auf das Obligationenrecht beziehen, das je nach Dienstalter mindestens folgende Bestimmungen vorsieht:

  • 7 Tage während der Probezeit
  • 1 Monat im ersten Jahr der Zusammenarbeit
  • 2 Monate vom zweiten bis zum neunten Jahr der Zusammenarbeit
  • 3 Monate ab dem 10. Jahr der Zusammenarbeit

Die Kündigungsfrist beginnt am Ende eines Monats und wird normalerweise in vollendeten Monaten gerechnet, d.h.:
Wenn Sie 4 Jahre alt sind und Ihre Kündigung am 17. März einreichen, müssen Sie Ihre Verpflichtungen bis zum 31. Mai einhalten, da die Kündigungsfrist am 1. April beginnt und 2 Monate dauert.

Es ist immer möglich, Ihre Freistellung durch verfügbare Urlaubstage oder durch eine gütliche Einigung mit Ihrem Arbeitgeber vorzuziehen. Der Arbeitgeber kann auch beschliessen, Sie von Ihrer Arbeitspflicht zu entbinden.

Für das Kündigungsschreiben gibt es keine besonderen Punkte, die Sie angeben müssen, ausser dass das Datum des Inkrafttretens der Kündigung unbedingt angegeben werden muss.

No alt text defined

Die Kündigung

Um sicherzustellen, dass Ihre Kündigung rechtzeitig und vor Monatsende berücksichtigt wird, sollten Sie Ihr Schreiben als Einschreiben per Post aufgeben oder persönlich überreichen.

3. Arbeitszeugnis

Nachdem Sie Ihre Kündigung eingereicht haben, ist Ihr Arbeitgeber verpflichtet, Ihnen am Ende Ihrer Zusammenarbeit ein Arbeitszeugnis auszustellen.

Dieses für den Schweizer Arbeitsmarkt relativ spezifische Dokument ist bei einem Arbeitsplatzwechsel sehr nützlich, da es dem neuen Arbeitgeber die beruflichen Fähigkeiten bescheinigt, die an dem verlassenen Arbeitsplatz ausgeübt wurden, aber nicht nur das.

Rein textuell ist ein Arbeitszeugnis in der Regel nicht negativ, aber es versteht sich von selbst, dass ein Mangel an Superlativen oder wohlwollenden Worten über Sie auf einige Mängel beim nächsten Arbeitgeber hindeuten kann. Sie sollten daher darauf achten, dass Sie während der gesamten Zusammenarbeit mit Ihrem Arbeitgeber mustergültig sind, auch während der letzten Tage, und nicht riskieren, dass Ihr Arbeitszeugnis negativ beeinflusst wird.

Grundsätzlich muss sich das Zeugnis über die Qualität der Arbeit und das Verhalten des Arbeitnehmers äussern. Es muss einerseits wohlwollend formuliert sein, andererseits aber auch vollständig und wahrheitsgemäss sein. Es muss daher auch negative Elemente erwähnen, wenn diese wichtig sind. Auf ausdrücklichen Wunsch des Arbeitnehmers kann sich das Zeugnis nur auf die Art und Dauer des Arbeitsverhältnisses beziehen.

Arbeitszeugnisse werden systematisch von einem Arbeitgeber angefordert, wenn er einen neuen Mitarbeitenden einstellen will. Es ist so wichtig, dass ein Arbeitgeber den vorherigen Arbeitgeber rechtlich belangen kann, wenn dieser es versäumt hat, im Arbeitszeugnis eine Eigenschaft zu erwähnen, die dem neuen Arbeitgeber schaden könnte.

Wenn Sie während des Einsatzes den Vorgesetzten oder den Tätigkeitsbereich wechseln, ist es völlig normal, dass Sie Ihre Personalabteilung um ein Zwischenzeugnis bitten.

No alt text defined

Wenn Sie aus dem Ausland kommen

Wenn Sie als Expat aus dem Ausland kommen, um eine erste Stelle in der Schweiz anzutreten, können Sie natürlich kein Arbeitszeugnis vorlegen, da dies nur auf dem Schweizer Markt üblich ist, aber Sie können ein Empfehlungsschreiben Ihres Arbeitgebers oder etwas Ähnliches verlangen, was auf einem internationalen Arbeitsmarkt üblicher ist. Dies kann dem künftigen Arbeitgeber ein Gefühl der Sicherheit in Bezug auf Ihre Fähigkeiten vermitteln.

Sie haben ein Kontrollrecht über den Inhalt Ihres Arbeitszeugnisses und die Möglichkeit, Ihren zukünftigen Ex-Arbeitgeber über Versäumnisse zu informieren, die einen wesentlichen Einfluss auf den endgültigen Inhalt haben könnten.

4. Konditionen und Vorteile

Wie das Sprichwort sagt, wenn man den Arbeitsplatz wechselt: «Man weiss, was man verliert, aber man weiss nicht, was man erhält».

Bevor Sie sich an Ihren neuen Arbeitgeber binden, sollten Sie die Vorteile, von denen Sie profitieren werden, analysieren und vergleichen. Das Gehalt ist natürlich ein wichtiger Faktor, aber auch andere, subtilere Bedingungen können langfristig ein echtes Privileg sein.

Zum Beispiel sollte man an das BVG (2. Säule) denken, bei dem der Arbeitgeberanteil bei den verschiedenen Unternehmen um das Doppelte höher liegen kann, oder an die Beteiligung an Krankenversicherungsprämien und sogar an Mahlzeiten oder andere Kosten, die mit Ihrem Arbeitsplatz in Verbindung stehen.

Auch die Möglichkeit von Telearbeit, Erreichbarkeitsprämien oder die Anzahl der bezahlten Urlaubstage müssen berücksichtigt werden. Es geht darum, die Vor- und Nachteile abzuwägen, um nicht den Kürzeren zu ziehen.

1 KMU-Portal für kleine und mittlere Unternehmen (2017). Zahlen zu KMU: Unternehmen und Arbeitsplätze. 

Die in diesem Artikel enthaltenen Links ermöglichen den Zugang zu Websites Dritter. Sie werden ausschliesslich zu Informationszwecken erwähnt und dienen nicht der Zeichnung von Produkten, die vom Crédit Agricole angeboten werden, der keinerlei kommerzielle Beziehung zu den Eigentümern der betreffenden Websites unterhält. Die vorliegenden Informationen sind nicht als Finanz-, Steuer- oder sonstige Beratung zu betrachten.