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Wie hoch ist das Einkommen eines Expats?

Wenn ein Arbeitnehmer in ein anderes Land zieht, verliert er seine Orientierung. Zwischen den sich ändernden Lebenshaltungskosten und den Besonderheiten des Arbeitsmarktes ist es schwierig, seine Kaufkraft vorherzusagen (zumindest in der ersten Zeit). Glücklicherweise ist die Schweiz ein wirtschaftlich attraktives Gastland und die Gehälter von Expatriates entsprechen diesem Trend.

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Laut einer Studie1 steht die Schweiz sogar an erster Stelle der attraktivsten Länder, wenn man nur die wirtschaftlichen Indikatoren betrachtet.

180'000

Mit einem durchschnittlichen Gehalt von über 180'000 CHF/Jahr1 erhöhen Expats in der Schweiz ihr Einkommen um mehr als 50%, was einen gewissen Lebenskomfort verspricht.

Gehalt in der Schweiz schätzen

Dennoch kann sich die Realität von einem Expat zum anderen diametral unterscheiden. Je nach Kanton, Branche, Unternehmensgrösse und sogar den erforderlichen Qualifikationen können die Unterschiede sehr gross sein.

Um Ihnen bei Ihren Bewerbungen oder Verhandlungen zu helfen, bietet das Bundesamt für Statistik (BFS) ein sehr praktisches Tool zur Gehaltsschätzung an: Salarium.

Durch eine Kreuzung von mehr als 750'000 Gehaltsangaben, die 2014 bei privaten Unternehmen in der Schweiz erfasst wurden, kann jeder Nutzer eine Schätzung der Bewertung seines Profils auf dem Arbeitsmarkt abrufen. Die Schätzungen werden in monatlichen Bruttobeträgen vor Abzug von Steuern und anderen Sozialabgaben angegeben.

Gehaltszusammensetzung in der Schweiz

Zwischen dem monatlichen Bruttogehalt und dem Nettogehalt gibt es natürlich einen Unterschied (der bei internationalen Beamten geringer sein kann). Hier einige Erklärungen zu den verschiedenen Abgaben, die erhoben werden können:

HVS / IV / EO / ALV

Sozialversicherungen

Hierbei handelt es sich um die verschiedenen «solidarischen» Versicherungen, die zur Finanzierung der 1. Säule dienen: Alter/Hinterbliebene, Invalidität, Arbeitslosigkeit und Verdienstausfall.

Sie sind obligatorisch und werden mit 4.2% für die AHV, 0.7% für die IV, 0.225% für die EO und 1.1% für die ALV (bis CHF 148'200.- und 0.5% darüber hinaus) an den Bruttolohn angepasst.

UVG

Unfallversicherungsgesetz

Die Versicherung für Nichtberufsunfälle ist für alle Arbeitnehmer, die mindestens 8 Stunden pro Woche arbeiten, obligatorisch.

Sie ist für jeden Arbeitgeber unterschiedlich und hängt vom Gehalt und/oder dem Versicherer ab.

BVG (oder Pensionskasse)

Gesetz über die berufliche Vorsorge

Die Abzüge im Zusammenhang mit dem Bundesgesetz über die berufliche Alters-, Hinterlassenen- und Invalidenvorsorge, auch BVG genannt, sind von entscheidender Bedeutung. Sie ermöglichen die Finanzierung der 2. Säule mit dem Ziel, dass das Einkommensniveau bei der Pensionierung mindestens 60% des letzten Gehalts beträgt.

Gesetz über die berufliche Vorsorge

25 - 34 Jahre7%
35 - 44 Jahre10%
45 - 54 Jahre15%
55 - 65 Jahre18%

Der Mindestbeitragssatz ändert sich mit dem Alter und kann je nach Pensionskasse unterschiedlich sein.

Für das BVG-Obligatorium beträgt der versicherte Lohn maximal CHF 84’600.- (davon wird der Koordinationsbetrag von CHF 24’675.- abgezogen), aber mindestens CHF 3’525.-.

Andererseits kann der Arbeitgeber das versicherte Gehalt über CHF 84’600.- hinaus erweitern, aber dies ist der überobligatorische Teil des BVG.

Beispiel 1: Christian / 53 Jahre / CHF 95’000.- Bruttojahresgehalt.

Christians Bruttojahresgehalt übersteigt den Höchstbetrag des versicherten Gehalts (CHF 84'600.-). Der Koordinationsbetrag (CHF 24'675.-) wird daher von diesem Höchstbetrag abgezogen, um einen koordinierten Lohn von CHF 59'925.- zu erhalten. Da Christian 53 Jahre alt ist, wird ein Satz von 15% angewandt, was einen BVG-Beitrag von CHF 8'988,75 ergibt, der zwischen ihm und seinem Arbeitgeber aufgeteilt wird. Über 12 Monate muss Christian also folgende Beiträge zahlen: CHF 8'988,75 / 2 / 12, d.h. CHF 375.- / Monat.

Beispiel 2: Virginie / 28 Jahre / CHF 65'000.- Bruttojahresgehalt.

Das Jahresgehalt von Virginia liegt unter dem Höchstbetrag des versicherten Gehalts. Daher kann der Koordinationsbetrag direkt abgezogen werden, um ein koordiniertes Gehalt von CHF 40'325,- (CHF 65'000 - CHF 24'675) zu erhalten. Für Virginie, die 28 Jahre alt ist, wird ein Satz von 7% angewandt, was einen BVG-Beitrag von CHF 2'822,75 ergibt, der zwischen ihr und ihrem Arbeitgeber aufgeteilt wird. Über 12 Monate muss Virginie also CHF 2'822,75 / 2 / 12, d.h. CHF 118,- pro Monat, einzahlen.

Steuern

Quellensteuer

Je nach Kanton und Ihrer Arbeitserlaubnis kann eine zusätzliche Zeile für die Quellensteuer auf Ihrer Gehaltsabrechnung erscheinen. Wenn dies der Fall ist, entspricht das angezeigte Nettogehalt Ihrem endgültigen Einkommen nach Steuern. Andernfalls müssen Sie Rückstellungen für Ihre Steuerzahlungen am Jahresende bilden.

Gibt es einen Mindestlohn in der Schweiz?

Auch wenn diese Frage für einen Expat angesichts der oben genannten Zahlen sinnlos erscheinen mag, ist sie durchaus legitim, wenn man bedenkt, dass ein Expat-Projekt in erster Linie ein Familienprojekt ist. Wenn der Ehepartner beschliesst, eine Tätigkeit in der Schweiz auszuüben, wird er sicherlich nicht die gleichen Lohnbedingungen und Vorteile haben.

Allerdings gibt es formal keinen Mindestlohn nach Schweizer Recht, aber branchenspezifische Gesamtarbeitsverträge (GAV) können eine Mindestgrundlage für die Bezahlung vorsehen. Es ist wichtig, dass Sie sich bei Ihrem potenziellen zukünftigen Arbeitgeber über die Existenz eines solchen Vertrages informieren.

Mehr über das Arbeitsrecht in der Schweiz erfahren

Lohnungleichheit zwischen Männern und Frauen

Nach Angaben des BFS muss die Schweiz in Bezug auf die Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen Fortschritte machen.

Laut der letzten Schweizer Lohnstrukturerhebung (LSE) von 2016 betrug der Lohnunterschied 12%, was einer Verringerung um 3 Prozentpunkte gegenüber 2012 entspricht, aber weit entfernt ist von den Standards insbesondere der skandinavischen Länder, die in diesem Bereich als Referenz gelten.

Dieser Rückstand erklärt sich vor allem durch das Fehlen eines Gesetzes zur Regelung der Gleichberechtigung, wie es z.B. in Island der Fall sein könnte, wo finanzielle Sanktionen bei Nichteinhaltung der Gleichberechtigung verhängt werden.

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Bonuszahlungen und Gratifikationen: zwischen Traum und Wirklichkeit

Boni oder andere Gratifikationen sind Teil des Lebens eines Arbeitnehmers in der Schweiz. Es gibt keine speziellen Regeln oder Gesetze, die ihre Gewährung harmonisieren. Jedes Unternehmen hat seine eigene Arbeitsweise.

Bei einigen wird der Bonus als Prozentsatz des Jahresgehalts ausgehandelt und hängt von der Erreichung von Zielen ab, bei anderen liegt er im Ermessen des Arbeitgebers. Die Höhe des Bonus ist sehr unterschiedlich und hängt von der Branche, der finanziellen Gesundheit des Unternehmens, dem Rang, der Dauer der Betriebszugehörigkeit usw. ab.

1 HSBC (2017). Expat Explorer Survey. Quelle: https://www.expatexplorer.hsbc.com/survey/country/switzerland

2 Zahlen 2018.

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